Hey Camagüey

Nächstes Ziel war Camagüey weiter im Osten des Landes. Mit immer noch grummeligen Mägen machten wir uns im Viazul-Bus in fünf Stunden auf in die drittgrößte Stadt Kubas.

Hier wohnten wir zwei Tage lang in einer zentral gelegenen AirBnB-Wohnung und damit im letzten innenliegenden Zimmer unserer Weltreise. Wir verbrachten bei röhrender, aber kühlender Klimaanlage recht viel Zeit dort, da unsere Mägen immer noch nicht wieder fit waren. Dennoch waren wir auf dem Wege der Besserung, weil wir aufs Leitungswasser achteten – durch Zähneputzen mit Flaschenwasser und den Verzicht von Getränken mit Eiswürfeln. Keine Mojitos mehr für uns! Aber danach war uns eh nicht zumute.

So konnten wir das tatsächlich sehr hübsche Camagüey langsam etwas entdecken. Auf kurzen Spaziergängen bei heißschwülem Wetter – der Regen hatte zum Glück etwas nachgelassen – schlenderten wir durch die Straßen, die wider Erwarten sehr gepflegt und sauber waren. Wir fanden farbenfrohe Häuser und schöne Kolonialkirchen an begrünten Plätzen, gesäumt von Bicitaxis, deren Fahrer uns stets und überall eine Fahrt anboten. „Taxi, amigos?“ Freundlich sind sie ja, die Kubaner. Überrascht waren wir dann auch von den Einkaufsmöglichkeiten, die wir bisher immer vermisst hatten. Es gab richtige Läden, an denen die Menschen zwar Schlange standen und deren Produktpalette von außen nicht unbedingt erkennbar war – aber immerhin. Die Pizza con Queso für umgerechnet einen Euro, die unsere Mägen gerade so abkonnte, gab es dann im erstaunlich serviceorientierten Schnellimbiss.

Highlight von Camagüey war für uns der letzte Abend, an dem es uns schon deutlich besser ging: Wir statteten der „Casa Austria“ einen Besuch ab. Ein nach Kuba ausgewanderter Österreicher bietet hier Speisen à la Sissi und Mozart an. In Erinnerung an unseren Wien-Urlaub schwelgend, bestellten wir also ein ordentliches Wiener Schnitzel mit Großmutters Erdapfelsalat. Sehr deftig, aber so eine Wohltat, mal wieder Appetit zu haben. Auch das Heimweh nach heimischer Kost wurde so kurzzeitig gestillt – ohne Schmarrn.

Euer Jens und Eure Lisa

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