Oje, Hue

Nach unserer Mini-Kreuzfahrt in Halong hieß es für uns: mit dem Nachtzug in 12 Stunden nach Hue, der ehemaligen Hauptstadt Vietnams und circa 700 Kilometer südlich von Hanoi.

So stiegen wir abends um 22 Uhr in Hanoi in einen der wenigen Züge des Landes, der zwischen Norden und Süden verkehrt, dem Wiedervereinigungs-„Express“. Wir hatten uns die beste Kategorie gegönnt, das sogenannte Soft Bed – das hieß eine Kabine mit vier Betten, die tatsächlich recht bequem waren und pro Person für die Strecke unter 30 Euro kosten. Schnäppchen! Dazu alles sehr ordentlich und sauber, Bordservice mit Essen und Getränken zu Centbeträgen inklusive. Und das Beste: Wir hatten die Viererkabine für uns und mussten sie mit niemandem teilen. Unsere Erwartungen waren im Vorhinein nicht sehr hoch und eher von der Angst geprägt, keinen Schlaf zu finden. Hier wurden wir wirklich positiv überrascht. Etwas laut und rüttelig war die Nacht dann zwar schon, aber trotzdem kamen wir gegen Mittag am nächsten Tag recht ausgeschlafen in Hue an. Wir hatten sogar ein Schlemmerfrühstück: Ein in Palmenblatt gekochtes Reisbällchen, ein gekochtes Ei, frische Mango und einen Becher des köstlichen Vietnam-Kaffees.

Die alte Kaiserstadt begrüßte uns dann mit Nieselregen, der leider im Laufe des Tages immer stärker wurde. Dennoch gefiel uns der erste Eindruck: farbenfrohe Gebäude, eine hübsche Flußpromenade und (etwas) weniger Motorräder als in Hanoi. Unser Hotel hatte dann ein großartiges Preis-Leistungs-Verhältnis: großes Zimmer mit Klimaanlage und TV, eigenem Bad und Balkon, außerdem einem Pool (den wir aufgrund des Wetters leider nicht nutzten) und hervorragendes Frühstück für 20$ die Nacht. Ja, so kann man leben.

Der erste Versuch am Nachmittag, die kaiserliche Palastanlage und damit das Highlight der Stadt zu besichtigen, scheiterte am immer schlechter werdenden Wetter. Stattdessen gingen wir gut und günstig essen.

Am nächsten Morgen wagten wir den zweiten Versuch, die Imperial City zu besuchen und waren diesmal auch entsprechend für den Härtefall gekleidet. Wir hatten aber sogar Glück und es war trocken nach Hamburger Art: es nieselte nur ein kleines bisschen. Die Anlage war erstaunlich groß und zwei Stunden wanderten wir durch die Ruinen, die erst zum Teil wieder restauriert wurden. Nach einem leckeren Eiskaffee ging es dann auch schon wieder weiter in Richtung Hoi An, aber dazu später mehr.

Eure Lisa und Euer Jens

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