Ru(h)mreiches Havanna

Letztes Ziel unserer Weltreise war Kuba. Was für eine Erfahrung – so ganz anders als jedes bisherige Land, mit tropischem Karibikflair und gleichzeitig Charme wie vor fünfzig Jahren.

Kurze Anmerkung: sämtliche Blogbeiträge aus Kuba tragen wir nach, sobald wir Internet haben. Sie erscheinen also nicht in Echtzeit. Internet gibt es hier nämlich so gut wie gar nicht – willkommen in den 90ern!

Am Flughafen trafen wir unsere Freundin Anja, die aus Florida herkam. Gemeinsam verbrachten wir die erste Woche, zunächst in Havanna und dann einige Tage am Strand in Baracao in der Nähe der Hauptstadt. Wir fuhren mit dem Taxi ins historische Zentrum, in dem unsere gemütliche AirBnB-Wohnung lag. Das abendliche Havanna zeigte sich direkt mit karibischen Salsa-Klängen aus den vielen Lokalen, Fahrradtaxis an jeder Ecke und charmanten, aber teils stark heruntergekommenen Kolonialbauten. Darauf erstmal einen Rum!

Der erste Tag begrüßte uns leider mit mehr oder weniger starkem Regen, der aber bei den heißen Temperaturen eine schöne Abkühlung darstellte. Die Trockenzeiten nutzten wir als allererstes, um uns stilecht in einem Oldtimer, einem orangenen 1952er-Chevrolet, durch die Stadt kutschieren zu lassen. Unser kubanischer Guide, der sehr gut Englisch konnte – wie die meisten hier, die im Tourismus arbeiten – erklärte uns, ob die Gebäude von Spaniern, Amerikanern oder Briten gebaut oder zerstört wurden. Beim Revolutionsplatz, dem größten seiner Art nach China, durften wir noch etwas im Auto posieren. Überhaupt nicht touristisch alles. Den restlichen Tag über schlenderten wir von einem Unterschutz zum nächsten, bewunderten die abgewrackten Gebäude der Altstadt und fragten uns, wie man hier leben kann. Darauf abends erstmal einen Mojito! Für drei Dollar ein echter Schnapper – Kuba ist wirklich günstig. Das Durchschnittseinkommen liegt bei umgerechnet circa 30 Dollar pro Monat, sodass es anscheinend erstrebenswerter ist, im Tourismus zu arbeiten und eine einstündige Oldtimer-Tour für 35 Dollar anzubieten als Neurochirurg im kostenlosen Krankenhaus zu sein und unbezahlte Überstunden zu leisten. Drauf glatt noch einen Mojito!

Am nächsten Tag erwartete uns ein hervorragendes Frühstück, das uns die Nachbarin für wenige Dollar bereitete und mit dem Geld (und mit den Essensmarken vom Staat) dann wahrscheinlich ihre Familie ernähren konnte. Wir beschwerten uns nicht und genossen Rührei, Käsebrötchen und reichlich frisches Obst. Heute hatten wir auch mehr Glück mit dem Wetter. Bei strahlendem Sonnenschein nahmen wir an einer Free Walking Tour teil, einer kostenlosen Stadtführung auf Trinkgeldbasis. Der dreistündige Spaziergang war sehr spannend und gab uns einen tollen Überblick. Später besuchten wir das Rum-Museum der Marke Havana Club, in dem wir eigentlich nichts dazulernten, aber immerhin eine Trinkprobe erhielten. Nachdem wir also am Vortag rumgefahren wurden, nun den ganzen Tag rumgelaufen waren und anschließend gemütlich in der Stadt rumhingen, beschlossen wir, in der rumantischen Stadt mit Rum anzustoßen. Aber nicht so viel rumalbern dabei, so oder so rum. Sonst rumst es noch. Fazit: Rum kann man hier auf jeden Fall gut und in sämtlichen Varianten trinken.

Euer Jens und Eure Lisa

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