Von Saigon ging es in knapp sieben Stunden mit dem Bus weiter nach Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas. Der Grenzübergang klappte dank bereits in Deutschland beantragtem Visum sehr reibungslos. In Phnom Penh erholten wir uns für eine Nacht, da wir am nächsten Tag gleich weiter fahren wollten: Es ging zum großartigen Angkor Wat.
Das Hotel am Zwischenstopp überraschte uns mit einem Rooftop-Pool, den wir auch sogleich bei den noch warmen Temperaturen am Abend ausprobierten. Wir hatten sogar noch Zeit, um den Königspalast und den Tempel Wat Phnom (von dem die Stadt seinen Namen hat) anzuschauen. Kambodscha empfing uns ein bisschen weniger chaotisch und etwas freundlicher als das große Nachbarland Vietnam, dafür mit einer für uns unlesbaren Schrift und sehr aufmerksamen Tuktuk-Fahrern, die einem an jeder Ecke eine Fahrt anbieten. An. Jeder. Ecke.
Nach der zweiten, sechsstündigen Busfahrt hatten wir dann auch unser eigentliches Ziel in Kambodscha erreicht: Siem Reap, die Stadt ganz in der Nähe des Weltkulturerbes Angkor Wat. Ein freundlicher Tuktuk-Fahrer brachte uns günstig und sicher direkt bis zum Hotel und wir genossen den ersten Abend in der Touri-Hochburg des Landes.
Am nächsten Morgen ging es früh los. Wir hatten eigentlich eine Tour mit bis zu acht Teilnehmern gebucht, aber unser Guide erklärte uns im Tuktuk, dass wir heute die einzigen wären. Wir hatten echt Glück: Unser Guide Marey, der schon Roger Moore durch die Anlagen geführt hatte (wir sahen das Beweisfoto), gab uns eine achtstündige Privatführung, in der er uns nicht nur in die Geheimnisse von Angkor einweihte, sondern auch ein bisschen über sein, zum Teil schicksalsreiches Leben berichtete. Seine Eltern waren unter den Roten Khmer ermordet worden. Da wird einem bewusst, was für eine furchtbare Vergangenheit Kambodscha hat – und dabei sind die Menschen so bescheiden und freundlich. Dieses Land ist unglaublich interessant und beeindruckend!
Unglaublich war auch Angkor selbst. Die Anlage ist riesig, besteht nicht nur aus dem berühmten Angkor Wat, sondern aus hunderten Tempeln und ehemaligen Stadtanlagen mit Einwohnerzahlen in Millionenhöhe. Halb im Dschungel holt sich hier die Natur das zurück, was ihr gehört, während viele internationale Forschungsteams ihr Bestes tun, um die feinen Dekorationen und wunderschönen Schnitzereien wieder herzustellen. Wir waren zutiefst beeindruckt und glücklich nach der Tour.
Später genossen wir den Abend mit einem Gläschen Bier. Die Preise waren mit 50 Cent pro Glas nicht ganz billig, aber wir wollten den schönen Tag ja schließlich feiern. Am kommenden Tag ging es dann auch schon wieder mit dem Flugzeug weiter in Richtung Bangkok. Wir sagen: Danke, Kambodscha!
Eure Lisa und Euer Jens
Liebe Lisa, lieber Jens,
wieder einmal dankeschön für diesen spannenden Bericht und die
wunderbaren Fotos. Ich bin erstaunt, dass ihr nach der doch anstrengenden Reise immer so entspannt ausseht. Eure Kondition
scheint mir sprichwörtlich. Und dann die Fotos eurer Speisen..
ungemein appetitlich.
Alles Liebe weiterhin
Ingrid aus Heide