Three nights in Bangkok and the world’s your oyster

Mit dem Flieger ging es zu unserem nächsten Ziel: Bangkok, der einzigen Stadt auf unserer Reise, die wir beide bereits kannten. Hieß aber nicht, dass wir uns in irgendeiner Art auskennen würden (beide Thailand-Urlaube lagen etwas in der Vergangenheit), sodass wir die Metropole ganz neu entdecken wollten.

Unsere Unterkunft lag sehr zentral in Bangkoks Altstadt, jedoch ruhig in einer Nebenstraße mit streunenden Katzen und Garküche nebenan. Und wieder einmal hatten wir ein Zimmer ohne Fenster. Störte uns aber nicht, da es dadurch und durch die Klimaanlage schön kalt gehalten wurde. Denn draußen war es heiß. Und schwül. So heiß und schwül. Dank unserem Training der letzten Wochen aber kein Problem für uns. Wird ja nicht besser in nächster Zeit mit der Hitze!

Am ersten Tag entdeckten wir die flirrende Altstadt, zunächst den Golden Mount und den stehenden Buddha. Überall auf den Wegen begegnet man Street Food und Tuktuks, volle Straßen und hier und da auch mal einen Backpacker. Und riesige Plakate, die dem im Oktober verstorbenen König huldigen. Die Thais trauern ein Jahr lang, viele tragen schwarz und es ist Trauerflor entlang vieler Gebäude zu finden; das muss Liebe sein.

Natürlich durfte auch ein Besuch des beeindruckenden Königspalasts nicht fehlen. Hier waren wir aber wahrlich nicht die einzigen Touristen. Neben chinesischen Reisegruppen wird man voran geschoben und vom strengen Wachpersonal stets darauf aufmerksam gemacht, korrekt gekleidet zu sein. Die ganze Anlage ist ein überdimensionales Prunkwerk, die Menschenmassen vervollständigen das Bild fabulös. Die vielen Farben erwecken den Eindruck, durch ein schillerndes Kaleidoskop zu blicken. Abends ging es dann in die Khaosan Road, der Halligalli-Straße und Backpacker-Mekka der Stadt. Das großartige Street Food zu günstigen Preisen war ein schöner Abschluss für den Tag.

Am zweiten Tag fuhren wir mit dem Khlong Saen Saep Express Boat Richtung Neues Bangkok: für schlappe 25 Cent pro Fahrt und so viel schneller als jedes Tuktuk und aaaw so viel Spaß! Es sind halt die kleinen Dinge. Da hüpft man aufs fahrende Boot, reiht sich ein und gurkt mit Karacho über die schmuddeligen Kanäle – samt Blick in die Hintergärten und ins Leben der Stadt. Eine Folie an der Reling, die bei Bedarf von den Gästen hochgezogen wird, hält das trübe Wasser davon ab, auf die Sitze zu spritzen. Großes Kino!

Wir stiegen beim Jim Thompson Haus aus, einem ehemaligen Wohnkomplex aus Teakholz samt hübscher Gartenanlage eines amerikanischen Auswanderers, der ein hohes Tier in der Seidenproduktion war. Netter Einblick ins wohlhabende Leben. Und eine erfreuliche Abkühlung. Denn heiß und schwül war es übrigens immer noch. Es folgte ein Spaziergang durch das Shopping-Areal der Stadt. Vier Malls haben wir geschafft – es hätten gefühlt auch 20 sein können, die sich hier futuristisch aneinanderreihen. Über Brücken und Fußgängerzonen zehn Meter über dem Boden gelangt man von einer in die andere. Für jeden Geschmack und jedes Portemonnaie ist etwas dabei. Außer einem Snack (Mango mit süßem Sticky Rice hmm) haben wir aber nichts gekauft. Da siegte die Vernunft mit Bedacht aufs Gepäck über unser enormes Shopping-Verlangen. Wie immer.

Zum Abschluss des Bangkok-Aufenthalts gingen wir ins „Cabbage and Condoms“, ein Restaurant, in dem Jens damals, ziemlich genau vor 16 Jahren, war und diese Erinnerung wiederbeleben wollte. Das Restaurant wird von einer Gesundheitsorgansition betrieben, deren Ziel es ist, die Präservative wieder in Mode zu bringen. Aids ist immer noch ein großes Problem in Indochina und die Gummischutzmittel sind nicht besonders beliebt. Das Restaurant hat es sehr nett präsentiert. Hier und da stehen Figuren aus Parisern (Santa Condom), es gibt Poster über die unterschiedlichsten Überzieher und einige Lampen sind auch aus den Verhüterlis. Die Tische sind unter einem riesigen tropischen Baum arrangiert und überall hängen Lichterketten. Das Essen war gut, aber vergleichsweise langweilig. Dafür gab es zur Rechnung zwei Lümmeltüten und eine Box am Ausgang wies selbstironisch auf die politische Situation: „We don’t have a democracy, so take a condom instead!“. Zurück zum Hotel ging es dann wieder mit dem Schnellboot, das wir nun gekonnt betraten.

Eure Lisa und Euer Jens

Eine Antwort auf „Three nights in Bangkok and the world’s your oyster“

  1. Euer Bangkok-Bericht gefällt mir sehr gut. An Manches erinnere ich mich, da wir als Familie ja vor 12 Jahren dort gewesen sind. Eine lebendige Stadt mit viel Sehenswertem. Danke für die schönen Eindrücke und weiterhin viel Vergnügen.

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