Südamerikanisches Festland! Wir können immer noch nicht so richtig glauben, dass wir hier sind. Mit dem Taxi ging es zu unserer AirBnB-Unterkunft, wo wir von einem Portier den Schlüssel bekamen. Victor, unseren freundlichen Gastgeber, sollten wir erst am nächsten Abend kennenlernen.
Unser Wohnkomplex hatte es in sich: Neben Waschküche und Fitnessraum gab es sogar einen Pool. Zu Fuß kamen wir von hieraus auch recht schnell ins Zentrum, das wir auch gleich erkundeten. Wir schlenderten durch die Straßen und ließen die lebhafte Stadt auf uns wirken. Und überall hing der Duft nach frischen Brötchen in der Luft.
Leider wurden wir gleich in den ersten beiden Stunden unserer Entdeckungstour Opfer der Vogelschiss-Attacke. Dabei schüttet jemand unauffällig eine dressingartige, stinkende Brühe über einen und „hilfsbereite“ Compagnons bieten dann Wasser und Taschentücher an, um den angeblichen Vogelkot wegzuwischen. Sogar um die Wertsachen kümmern sie sich und nehmen einem diese gerne ab. Zum Glück waren wir zu zweit und sind recht groß, sodass die Soße „nur“ auf Pullover, Hose und Tasche gelangte. Außerdem sprang noch ein freundlicher Familienvater ein, der uns darüber aufklärte und die anderen „Helfer“ böse anguckte, sodass sie schnell Leine zogen. Geklaut wurde also zum Glück nichts und wir sind mit einer Lektion reicher davongekommen.
Zugegeben waren wir dann etwas down, aber nachdem wir uns frisch gemacht hatten, gaben wir der Stadt abends und am nächsten Tag eine zweite Chance. Zum Glück, denn Santiago gefällt uns – und das liegt nicht nur am Bäckereiduft. So waren wir zweimal lecker (und günstig) essen, entdeckten das belebte Zentrum und besuchten zwei Museen: das Geschichtsmuseum und das Museum für schöne Künste. Außerdem probierten wir den berühmten chilenischen Wein. Die Chilenen sind wirklich ein sehr freundliches Volk, sind stets hilfsbereit und hören sich geduldig unser spanglishes Gestammel an. (Genaugenommen waren ja sogar unsere Tunichtgute freundlich zu uns).
Wenn man in Santiago ist, darf natürlich ein Ausflug nach Valparaiso nicht fehlen. Die 120 Kilometer entfernt liegende Hafenstadt ist kulturelles Zentrum des Landes und gleichzeitig Sitz des Kongresses. Von Santiago aus nahmen wir also den Bus, der eineinhalb Stunden nach Valparaiso braucht. Gefühlt gibt es alle drei Minuten eine Verbindung, sodass wir schnell im bequemen Bus saßen, der für vier Euro pro Fahrt auch noch spottbillig war. In Valparaiso angekommen, brauchten wir zu Fuß eine Weile zur berühmten Altstadt – entlang belebter Einkaufsstraßen mit Straßenhändlern, wohlriechender Bäckereien in farbigen, teils stark heruntergekommenen Gebäuden und vorbei am riesigen Hafen. Die Altstadt selbst, UNESCO-Weltkulturerbe (noch eins … ja, wir zählen mit), befindet sich auf diversen Hügeln. Hinauf und hinunter kommt man über spezielle Personenaufzüge – oder eben zu Fuß. Das Workout hatte es in sich. Die kleinen Gassen offenbaren dafür dann wunderbare Ausblicke hinunter zur Stadt und neben der vielen bunten Häuser vor allem großartige Straßenkunst: Von fotorealistischen Graffiti über gesellschaftskritische Aufschriften bis zu dahingerotzten kleinen Meisterwerken entdeckt man hier alles. Daneben gibt es viele süße Gastronomien, die das authentische Gesamtbild vervollständigen. Wir freuen uns, diesen Abstecher gemacht zu haben.
Vorausschauend hatten wir hier auch schon preisgünstige, aber natürlich wahnsinnig modische Ponchos zum Wärmen gekauft. Denn nun geht es mit dem Flieger weiter in den Norden Chiles, wo wir die Atacamawüste entdecken werden.
Euer Jens und Eure Lisa
Haha, kreativ sind sie ja die Chilenen! ? Auf Soetwas muss man erstmal kommen!? Viel Spaß in der Wüste und passt auf Euch auf!!!
Wieder im Lande, lese ich gerade Euren interessanten Bericht über Santiago und Valparaiso. Gut, dass es den ladrones nicht gelungen ist, Eiuch zu beklauen! Nun seid Ihr schon weiter gen Norden gereist, wo es deutlich frischer sein wird. Ich freue mich auf weitere spannende Berichte, die ich immer mit riesengrosser Freude lese. Hier mal ein sehr herzliches Dankeschön an Euch. Besitos.
Meine Lieben! Jetzt wissen wir wie „Raubmöwen“ arbeiten ? Ihr habt wirklich Glück gehabt!!! Ich wünsche Euch eine gute und sichere Weiterreise, Eure Gudrun